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Beethoven

Beethoven meist

Nordby Kirche, Fanø. Dienstag, 29. Juli 2025 um 19.30 Uhr

EINZELTICKETS All-inclusive-Festival-Ticket KR. 700,-

Ludwig van Beethoven: Streichtrio in c-Moll, Op.9 Nr.3

Francois Devienne: Quartett für Fagott, Violine, Viola und Violoncello in g-Moll, op. 73

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Ludwig van Beethovens Streichtrio in c-Moll, op. 9 Nr. 3ist eines seiner dramatischsten und zukunftsweisendsten frühen Kammermusikwerke. Das Trio wurde 1797-98, während seiner prägenden Jahre in Wien, geschrieben und gehört zu einer Reihe von drei Streichtrios, die Beethoven mit besonderem Stolz betrachtete, da er sie als einen bedeutenden Schritt auf dem Weg zur Beherrschung der größeren Formen sah, die er später in seinen Streichquartetten präsentierte.

Die Wahl der Tonart c-Moll ist bezeichnend: Sie war für Beethoven eine Tonart von großer persönlicher Bedeutung, die er später für einige seiner emotionalsten Werke, darunter die berühmte Fünfte Symphonie, verwenden sollte. Wie diese Sinfonie beginnt auch das c-Moll-Trio mit einem fesselnden Effekt - einem plötzlichen dynamischen Wechsel von leise zu laut, der den Hörer sofort in seine spannungsgeladene und lebendige Welt zieht. Der erste Satz ist voller scharfer Kontraste und dramatischer Gesten, die ein Gefühl von ständiger Bewegung und gesteigertem Ausdruck vermitteln.

Der langsame zweite Satz wechselt nach C-Dur, aber die Musik trägt eine unerwartete Schwere und vermeidet die helle Heiterkeit, die oft mit dieser Tonart assoziiert wird. Das Scherzo folgt mit düsterer, flirrender Energie, und seine unruhigen Rhythmen bieten kaum eine Atempause. Schließlich wird das Presto Das Finale rauscht in einem rastlosen Strom vorwärts, fast wie ein Sturzbach aus flüchtigen, lose miteinander verbundenen Ideen, der das Werk zu seinem feurigen Ende treibt.

Voller jugendlicher Brillanz, aber bereits mit Beethovens kraftvoller Individualität, steht dieses Trio als Brücke zwischen dem klassischen Stil, den er geerbt hatte, und dem revolutionären Geist, den er bald entfesseln sollte.

 

François Devienne (1759-1803) war einer der berühmtesten Bläser seiner Zeit und sowohl als virtuoser Flötist als auch als begnadeter Fagottist bekannt. Devienne, der wegen seiner Leichtigkeit und seines eleganten Stils oft als "französischer Mozart" bezeichnet wird, war eine zentrale Figur im Pariser Musikleben zur Zeit der Französischen Revolution. Er war einer der Gründungsprofessoren des neu gegründeten Pariser Konservatoriums und komponierte eine Vielzahl von Werken, die das Ausdruckspotenzial der Blasinstrumente zur Geltung brachten.

Die Quartett in g-Moll, op. 73 für Fagott, Violine, Viola und Violoncello zeigt Deviennes Gespür für die Verbindung von anmutiger Lyrik mit einem lebendigen Zusammenspiel der Stimmen. Das in seinen letzten Lebensjahren geschriebene Stück zeigt das Fagott nicht nur als unterstützendes Bassinstrument, sondern als vollwertige Gesangsstimme, die mit den Streichern in einen echten Dialog tritt. Die Wahl von g-Moll - einer Tonart, die oft mit Dramatik und Intensität assoziiert wird - bringt eine etwas dunklere emotionale Färbung in die Musik, obwohl der Gesamtklang geschliffen und voller Charme bleibt.

Dieses Quartett, das virtuose Passagen mit fließenden Melodien verbindet, bietet dem Fagott ein seltenes Rampenlicht im Kammermusikrepertoire und unterstreicht Deviennes Fähigkeit, den klassischen Stil mit einer unverwechselbaren französischen Eleganz zu verbinden.

 

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Ludwig van Beethoven: Streichtrio in c-Moll, Op.9 Nr.3
I. Allegro con spirito
II. Adagio con espressione
III. Scherzo. Allegro molto e vivace - Trio
IV. Finale. Presto

Francois Devienne: Quartett für Fagott, Violine, Viola und Violoncello in g-Moll, op. 73
I. Allegro
II. Adagio
III. Rondo: Allegretto

 

Das Ensemble für dieses Konzert besteht aus einer Reihe hervorragender Musiker, von denen jeder seine einzigartige Kunstfertigkeit und sein Fachwissen in die Aufführung einbringt.

Tim Crawford (Violine) ist ein vielseitiger und versierter Geiger, der für seine mitreißenden Darbietungen und sein Engagement für zeitgenössisches und traditionelles Repertoire gefeiert wird. Crawfords Beiträge zur Kammermusikszene wurden weithin gelobt, und seine Fähigkeit, sowohl mit dem Publikum als auch mit Musikerkollegen zu kommunizieren, ist ein Markenzeichen seines künstlerischen Schaffens.

Michel Camille (Bratsche) bringt einen reichen Erfahrungsschatz und eine tiefe Musikalität in das Ensemble ein. Als versierte Bratschistin und künstlerische Leiterin des Esbjerg International Chamber Music Festival hat Camille mit ihrer Führung und Vision die künstlerische Ausrichtung des Festivals entscheidend geprägt.

Philip Graham (Cello) ist für seinen vollen Ton und sein ausdrucksstarkes Spiel bekannt, was ihn zu einem gefragten Mitstreiter in der Kammermusik gemacht hat. Seine aufmerksame Musikalität und seine Sensibilität für das Ensemblespiel verleihen jeder Aufführung eine unverwechselbare Wärme und Tiefe.

Antti Salovaara (Fagott) ist ein dynamischer und vielseitiger Fagottist, der für seine Agilität, seinen Ausdrucksspielraum und sein Engagement für die Erweiterung der Rolle des Fagotts in der Kammermusik bekannt ist. Salovaaras Kunstfertigkeit verbindet technische Brillanz mit einem ausgeprägten Sinn für musikalische Dialoge und bereichert den Klang des Ensembles mit Subtilität und Charakter.

Tim Crawford - Geige, Michel Camille - Bratsche, Philip Skye Graham - Cello, Antti Salovaara - Fagott

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